Warum #BoycottQatar2022 mehr ist als nur den Fernseher auszulassen – Ein Vorhaben als Fußballfan und Jugendreferent

Am Sonntag beginnt die umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten im Wüstenstaat Katar. Pünktlich zum 4. Advent findet das Endspiel statt. Ich persönlich habe für mich beschlossen, trotz oder gerade wegen meiner großen Liebe zum Fußball keine Spiele zu schauen. Doch das greift meiner Meinung nach zu kurz. Ich möchte in den kommenden Tagen auf Alternative Beschäftigungen während der WM aufmerksam machen sowie mich aktiv mit der Kritik auseinandersetzen.

Seit klein auf begeistert mich der Fußball wie nichts anderes. Die Gemeinschaft, die auf dem Platz oder den Rängen entsteht. Das Zusammenbringen unterschiedlichster Menschen mit den verschiedensten Hintergründen. Aus Fremden werden Freunde mit denen man Emotionen erlebt, die alle verstehen und die alle verbindet. Und auch wenn in den 90 Minuten der Gegner oft zum „Feind“ wird, reicht man sich nach Abpfiff nach den Regeln des FairPlays die Hand.

Doch dieser Sport wird seit Jahren unterwandert von Machtspielchen, Profitgier und Korruption. Die Vergabe der WM nach Katar ist hier leider nur die traurige Spitze des Eisbergs. Eine WM in einem Land, in dem Arbeiter unter Sklavenbedingungen arbeiten müssen und dabei viel zu oft für einen Hungerlohn sterben müssen. Eine WM die in den Winter verlegt werden muss und riesige Klimaanlagen in neugebauten Stadien braucht, um realisierbar zu sein. Eine WM in einem Land, in dem offene Arme gepredigt werden, aber Frauen und Homosexuelle Menschen diskriminiert werden, sogar per Gesetz. Und eine FIFA als Veranstalter, die sich durch mehr und mehr diffuse und scheinheilige Aussagen und Aktionen immer lächerlicher macht.

Mit unserem Konsum können wir maßgeblich über Markenrechte entscheiden. Und ich glaube hier an die Macht des Kollektivs. Ich hoffe und wünsche mir das wir als dieses Kollektiv ein deutliches Zeichen setzen können. Trotz oder gerade aus Liebe zu diesem Spiel.